Schattengarten, Landesgartenschau 2015, Bad Ischl, Österreich

Zwischen zwei Hauptwegen, versteckt im Baumdickicht, auf leicht ansteigenden Pfaden betritt der Besucher das Gemach, das als Sinnbild für einen festlichen, der Kaiserin Elisabeth von Österreich, auch Sisi genannt, würdigen Rückzugsort steht. Sisis Gedanken waren oft von der Sehnsucht nach Ruhe und Zurückgezogenheit geprägt. Davon zeugen ihre zahlreichen Verse und Gedichte.

Das Gemach im Schattenreich krönt in drei Meter Höhe ein riesiger ringförmiger Kronleuchter. Der Ring mit Glaskristallen scheint zwischen den Baumwipfeln zu schweben. Den Boden des Gemaches bedeckt dunkelgrauer Schiefersplitt, der an den Rändern von dunklen Natursteinborden eingefasst wird. Weiße, geschliffene Steinplatten zaubern im dunklen Schiefer ein abstraktes Schattenbild. Das quadratische Gemach wird vom umgebenden Park durch eine dichte Hecke abgegrenzt. Diese harte, schattenbildende Grenze steht im Kontrast zu den weichen Schattenspielen der hohen Bäume, die sich je nach Jahreszeit, Sonnenstand, Wind und Bewölkung ändern. In diesem Raum ist die Leere zu spüren. Auf mobilen Sitzmöbeln kann der Besucher Platz nehmen, seinen Gedanken nachgehen, dem leisen Klirren der Glaskristalle, dem Rauschen in den Baumwipfeln lauschen und das Wandern der Schatten bestaunen.